Personal Branding & Digital Leadership

Selbstvermarktung – eigene Darstellung & pauschale Zurückhaltung

LoloStock @ Shutterstock.com

Personal Branding bedeutet, sich selbst zu vermarkten. Die eigene Person mit ihrem Können, ihrer Qualifikation und ihrer Persönlichkeit stehen dabei im Fokus. Das Ziel lautet, dauerhaft Erfolg zu haben und dieser Erfolg wird über das Prinzip der Markenbildung erreicht. Das schließt u.a. Reputation Management, Online Marketing, Online Kommunikation und psychologisch relevante Ansätze wie Selbstvertrauen, Selbstreflexion und Persönlichkeitsentwicklung mit ein. Mit dieser Eigenvermarktung wird die Person und das, für was sie steht, charakterisiert, mit konsequentem und transparentem Auftreten wird Vertrauen zu Mitarbeitern, Kollegen und Geschäftspartnern geschaffen und der Wiedererkennungswert hilft, sich von der Konkurrenz abzuheben und das Interesse von potentiellen Kunden und Partnern zu wecken. Für ein erfolgreiches Personal Branding werden die digitalen Kanäle genutzt. Die Kommunikationskanäle unserer Zeit helfen, Kontakte zu knüpfen und ein Netzwerk aufzubauen, das einem selbst neue Jobmöglichkeiten und interessante Projekte eröffnet und gleichzeitig den anderen Mitgliedern bieten kann. Durch das Auftreten und Handeln und den damit entstandenen Wissensaustausch wird die eigene Persönlichkeit gezeigt, die Kompetenz veranschaulicht und der Aufgabenbereich definiert und erweitert. Personal Branding ist die Methodik, eine eigene Spur im Netz zu gestalten und zu hinterlassen. Nachhaltig und wirksam.

Diese genannten Maßnahmen werden also über das Internet umgesetzt, indem die heutigen zahlreichen Kommunikationsmöglichkeiten genutzt werden. Dazu gehören auch die verschiedenen Social-Media-Kanäle, bestimmte Online-Dienste und allgemeine Netzwerkplattformen. Doch genau diese Tatsache scheint für viele ein Hindernis zu bedeuten, das sie davon abhält, die Chance, dauerhaft erfolgreich agieren zu können, tatsächlich zu nutzen.

Für viele Unternehmer, Wissenschaftler und Kreative ist es heute immer noch keine Selbstverständlichkeit, das Internet als Plattform für die eigene Darstellung und berufliche Selbstvermarktung zu betrachten. Doch worin bestehen die Zweifel? Welche Argumente halten jemanden davon ab, sich online das zu trauen, was er im realen Leben schon ganz gewöhnlich tut? Denn es geht darum, Inhalte zu veröffentlichen, mit Menschen in Kontakt zu treten, auch Diskussionen und Konfrontationen in der Öffentlichkeit zu suchen, das Wissen auszutauschen und den Wissenstand ständig voranzutreiben und zu ergänzen. Es geht um das eigene Streben, zu den besten und bekanntesten Vertretern seines Fachs zu gehören. Es geht im Grunde darum, eine Visitenkarte zu verteilen, die das Interesse des Gegenübers weckt, im Gedächtnis bleibt und die genau das zeigt, was man bieten kann.

Also, welche Gründe gibt es, diese Möglichkeiten des Internets nicht ausschöpfen zu wollen? Das hat sicherlich mit dem Typ Mensch zu tun, der sich dieser Herausforderung stellen muss. Nicht jeder Mensch kann und möchte in der Öffentlichkeit stehen, d.h. auf Online-Plattformen sichtbar und aktiv sein, was Reaktionen und Konsequenzen in irgendeiner Form haben könnte. Manch einer ist zu verschlossen, hat Angst vor negativer Kritik und öffentlicher Anfeindung, ist eher konservativ gestimmt und verlässt sich lieber auf altbewährte Mittel, die er bereits kennt und meint zu beherrschen.

Zum anderen hat eine Ablehnung wahrscheinlich mit dem Internet an sich zu tun, denn dieses Medium hat einen schlechten Ruf. Es sei schnelllebig, oberflächig und unkalkulierbar. Die Reaktionen oder Ereignisse könnten vorab nicht ausreichend eingeschätzt und im negativen Ernstfall überhaupt nicht oder nur schwierig aufgehalten werden. Menschen, die auf diese Weise denken, kommen dann zum Entschluss, dass es besser sei, sich dieser Gefahr erst gar nicht auszusetzen, bevor man später Schaden erleiden muss, der kaum reparabel sei. Mit dieser Meinung liegt die volle Aufmerksamkeit auf Negativ-Berichten und der Weitergabe von schlechten Erfahrungen. Skepsis und Zögern kann dann sogar von einem allgemeinen Klagen begleitet, das die Verdummung der Jugend, die Oberflächigkeit der Gesellschaft, den Verfall der deutschen Sprache und die bedrohliche Frage, „wohin all das führen mag“ pauschal miteinschließt. Manch andere können in der Nutzung von Social-Media-Kanälen und Online-Plattformen einfach keinen Sinn erkennen und haken diese Möglichkeiten als für sich selbst nicht nötig oder brauchbar ab.

Richten wir unseren Blick deshalb an dieser Stelle auf die positiven Aspekte:

Menschen haben nicht nur die Möglichkeit, über Ländergrenzen hinweg, einfach und schnell zu kommunizieren, sie können ebenso unkompliziert auch als Autoren Inhalte veröffentlichen, ihre Meinung kundtun, Werte vermitteln, Vorbildfunktion einnehmen, für Ideale und Projekte kämpfen, Massen mobilisieren und damit allgemeinnützige Ziele verfolgen. Wissenschaftler können ihr Wissen verbreiten, austauschen, erweitern und nicht nur ihren Fachbereich ausbauen, sondern auch ihr Wissen einem breitem Publikum zur Verfügung stellen. Unternehmer können die neuen Möglichkeiten nutzen, um ebenfalls neue Geschäftsideen zu entwickeln, neue Konzepte zu entwerfen, neue Verbindungen zu knüpfen und all diese Vorhaben auch konkret umzusetzen.

Eine zu große Zurückhaltung der neuen Medienkanäle gegenüber ist übertrieben. Risiken und Gefahren sind kalkulierbar. Ganz wesentliche Dinge haben sich nämlich geändert und finden nicht mehr statt, wie noch vor wenigen Jahren als peinliche Facebook Fotos die berufliche Karriere vereitelt haben und unangenehme Klingeltöne unsere Nerven auf eine harte Probe gestellt haben. Nein, heute ist dies anders. Denn wir lernen, mit den Medien umzugehen und sie zu unseren Zwecken bewusst zu nutzen und nicht nur unsere oberflächigen Launen uneingeschränkt auszuleben. Wir alle lernen, uns zurechtzufinden und unsere eigene Haltung dazu zu entwickeln. Außerdem gibt es mittlerweile Experten auf diesem Gebiet, deren Kompetenz darin liegt, die neuen Medien zu erforschen, zu testen und die Stärken und Schwächen zu untersuchen. Sie helfen uns auch dabei, die eigenen Erfolgsaussichten zu erkennen und nicht nur die Nebenwirkungen des Beipackzettels zu überfliegen.

Erfolgreiche Menschen, damals wie heute, beweisen: Nur wer mutig ist, kann sich gegen Konkurrenz durchsetzen und seine Vorhaben wie gewünscht umsetzen. Und mutig sein, heißt immer, sich neuen Möglichkeiten zu öffnen, sie auszuprobieren und voranzutreiben. Deshalb führt an den digitalen Kanälen unserer Zeit kein Weg vorbei, denn sie sind der Weg.